Sie ist dem Hl. Georg geweiht, was auf eine alte Gründung schließen lässt. Bereits 1245 wurde die Kirche das erste Mal genannt. Vom ursprünglichen Bau hat sich nur der West-Turm erhalten. Bisher war man der Meinung, dass mit seinem Bau während der Wirkungszeit des Pfarrers Hans Mauerschwanger (1504 bis 1531/32) begonnen wurde, dass dieser von Urban Gutman ( Pfarrer von 1533 bis 1557) fortgesetzt, aber erst unter Petrus Steindorfer (Pfarrer von 1574 bis 1585), also nach einer Bauzeit von etwa 60 Jahren, vollendet wurde.
Die 2004 durchgeführte Innenrenovierung brachte jedoch im Turm Putz aus der Zeit der Romanik und Gotik zu Tage, sodass nunmehr eher von einer Wiederherstellung des Turmes sowie einem Um- und Ausbau der Kirche in diesem Zeitraum auszugehen ist. Vielleicht stehen diese Arbeiten mit dem im Visitationsprotokoll von 1544 überlieferten Kirchenbrand im Zusammenhang.
Das heutige Kirchenschiff wurde in den Jahren 1722 bis 1725 neu dazugebaut. In den Jahren 1722 bis 1725 wurde das neue Gotteshaus als Emporen-Pfeilerkirche errichtet. Von den zwei geplanten Seitenkapellen gestaltete man jedoch nur die rechte als Kapelle aus. Ihr Gegenstück dient als Sakristei. Die Ähnlichkeit der Kirche in Kainach mit der fast gleichzeitig erbauten St. Lambrechter Filialkirche St. Blasen ist auffällig.
Nachdem der Neubau vollendet und auch der Großteil der Innenausstattung (Hochaltar, Seitenaltäre, Kanzel) fertig gestellt war, konnte Abt Kilian Werlein ( 1724 bis 1737) zur Kirchweihe laden, die am 29. Mai 1729 der Seckauer Fürstbischof Jakob Ernst Graf von Liechtenstein in feierlicher Weise vornahm. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die vier Altäre konsekriert.
Die Kirche besitzt eine schöne Barockausstattung aus der Zeit um 1730. Besonders zu erwähnen sind der reich dekorierte Hochaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel, die Orgel und das Kruzifix in der Seitenkapelle. Die Altäre sind eine Arbeit der „Judenburger Schule“ des Balthasar Prandstätter.
Nach der Vergrößerung der Pfarrkirche wurde auf Betreiben der Kainacher (Sensen-) Schmiede unterhalb der Musikempore ein eigener, sogenannter „Schmiedenchor“ eingebaut. An der Rückwand des Kirchenschiffes befindet sich folgende Inschrift:
- Funditus erectum 1422 (Errichtetes wurde zerstört)
- Rece(n)us aedificatum 1725 (Wieder neu aufgebaut)
- Coloribus pictum 1890 (Mit Farben bemalt)
- Renovatum 1967 (Erneuert)
In den Jahren 1974-75 wurde die Kirche einer gründlichen Außenrenovierung unterzogen und im Jahr 2004 erfolgte eine Innenrenovierung. Am 17. Oktober 2004 weihte Weihbischof Dr. Franz Lackner OFM den neuen Volksaltar und den Ambo (Lesepult, Kanzel). Der Volksaltar – geplant vom aus Kohlschwarz-Bärnbach stammenden Künstler Gustav Troger – wurde aus vom Lehnhart-Bruch stammenden Kainacher Marmor (vermittelt von Kurt Kleinhofer) errichtet, der Sandstein Ambo aus der „Sunfixl-Höhle“ am Hemmerberg. Die Gewinnung dieses Steines wurde von Bürgermeister August Raudner und der Familie Josef Kolb, vulgo Sunfixl, gestattet.